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Radiologie für Einsteiger: Thorax | Teil II


 

Grundlagen der radiologischen Diagnostik: Thorax II


10.6 Lungendurchblutung

Bei der Interpretation des Thoraxröntgenbildes wird die Lungendurchblutung anhand des Kalibers und der Zahl der Lungengefäße pro Flächeneinheit beurteilt.

Lungendurchblutung:

  1. Kaliber der Gefäße
  2. Zahl der Gefäße pro Flächeneinheit
→Evaluation der pulmonalen Hämodynamik:

Lungenblutvolumen

Das Blutvolumen der Lunge lässt sich nur grob abschätzen. Es kann lediglich festgestellt werden, ob die Durchblutung normal, vermehrt oder vermindert ist.
–Normal große Hili
–Arterien verjüngen sich in die Peripherie
–Keine sichtbaren Gefäße 2 cm vor der Thoraxwand
(Bildquelle: Voegeli. Praktische Thoraxradiologie)
Abbildung 43. Normale pulmonale Gefäßzeichnung.

Ursachen:

Pulmonalvenöse Stauung, Links-Rechts-Shunts (ASD, VSD), Schwangerschaft, Anämie, Fieber, Hyperthyreose. Röntgenzeichen:
Die Hili sind vergrößert. Der Pulmonalis-Hauptstamm ist breiter als die über ihm gelegene Aorta. Allgemein verbreiterte Gefäßzeichnung, auch apikal. Lungengefäße sind auch in der Peripherie sichtbar.

(Bildquelle: Voegeli. Praktische Thoraxradiologie)
Abbildung 44. Erweiterung des Hauptstammes der A. pulmonalis (Pfeilspitzen). Große, gefäßtypisch konfigurierte Hili. In Anzahl und Kaliber vermehrte Lungengefäße. Apikal und basal gleichmäßige Durchblutungsverteilung.

Ursachen:

Pulmonalart. Hypertonie durch: Emphysem, rezidivierende Lungenembolien, Fibrose, chronische Stauung, Pulmonalstenose.

Röntgenzeichen:
Die Hili und die zentralen Gefäße sind prominent, in der Peripherie ist die Gefäßzeichnung aber vermindert (Kalibersprung der Gefäße nach peripher).

(Bildquelle: www.mevis-research.de)
Abbildung 45. Lungenemphysem mit gefäßtypisch konfigurierten, prominenten Hili und verminderter Gefäßzeichnung peripher.

Durchblutungsverteilung

Normale Durchblutungsverteilung:
Unter dem Einfluss der Schwerkraft sind am aufrechten Patienten die basalen Lungenabschnitte stärker durchblutet als die apikalen. Deshalb sieht man an der Lungenbasis pro Fläche eine größere Anzahl von Gefäßen als apikal, zudem sind die Gefäße des Oberfeldes mit gleicher Entfernung zum Hilus beim stehenden Patienten schmaler als die des Unterfeldes.

Pathologisch:

 


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