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Radiologie für Einsteiger: HWS


 

Radiologie für Einsteiger: HWS


15. Frakturen der mittleren und unteren HWS: Tränentropfenfraktur ("teardrop fracture")

Die "teardrop-fracture" ist die schwerwiegendste und instabilste HWS-Verletzung. Sie entsteht durch eine Hyperflexion. Der betroffene Wirbel (meist ist die untere HWS betroffen, zu 70 % HWK 5) subluxiert in den Spinalkanal und kann das Myelon schädigen, die hinteren Wirbelanteile frakturieren, die Weichteile einschließlich des Ligamentum flavum zerreißen. Die Belastung des vorderen Längsbandes führt entweder zu seiner Ruptur, oder zu einem knöchernen Ausriss aus der Wirbelkörpervorderfläche. Dieses kleine, dreieckige oder tränenförmige Fragment ist meist nach vorne oder unten verlagert. Entscheidend ist aber die Zerreißung des hinteren Bandapparates, die eine Instabilität bedingt.

(Bildquelle: www.radiologymasterclass.co.uk)
Abbildung 25.

(Bildquelle: www.radiologymasterclass.co.uk)
Abbildung 26.

Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Hyperextensions-Tränentropfenfraktur, diese ist jedoch stabil. Eine Hyperextension der HWS resultiert in einer Avulsionsfraktur des vorderen Längsbandes aus der Vorderkante eines Wirbelkörpers. Der posteriore Bandapparat bleibt stabil. Zumeist betroffen ist HWK 2.

(Bildquelle: www.radiologymasterclass.co.uk)
Abbildung 27.

(Bildquelle: www.radiologymasterclass.co.uk)
Abbildung 28.

Bei jeder Fraktur der HWS muss gezielt nach der Komplikation eines nach dorsal in den Spinalkanal dislozierten Fragmentes gefahndet werden. Aus diesem Grund sollte jede in der Projektionsradiographie nachgewiesene Fraktur, bei der eine Beteiligung der Wirbelkörperhinterkante nicht sicher ausgeschlossen werden kann, ergänzend im CT untersucht werden.

 


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